Tour de Brazil
2. März 2010 von Thommy
Brasilien ist groß, sehr groß. Wir haben uns schon ein paar Monate bevor wir nach Brasilien kamen kurz und intensiv mit Brasilien auseinandergesetzt und überlegt, was wir in einem Monat so sehen wollen und können. Um nicht zu viel Zeit in Bussen zu verbringen, hatten wir uns für einen Brazil Airpass entschieden und 4 Flugcoupons gekauft. So war die Aufteilung dann klar…zu Beginn eine Woche Familie im Süden, dann eine Woche Karneval in der Mitte, dann eine Woche Dünen, Wasser und Sonne im Norden und zum Abschluß Rio und die Küste südlich hiervon bis Sao Paulo. Toller Plan und vor allem für beide von uns viele neue Dinge.
Nachdem die Familientour und der Karneval absolut genial waren, folgte ein weiteres Sahnestück. Jericoacoara. 7 oder 8 Stunden Busfahrt nördlich von Fortaleza im Norden Brasiliens liegt dieses schöne, abgelegene und hippe Fischerdorf. Jeri ist zurecht weit oben auf der Liste der „Places to see“ von Backpackern, hippen Brasilianern und natürlich allen Wind- und Kitesurfern. Die Fahrt nach Jeri ist nicht ganz einfach, nach mehreren Stunden im Bus muss man für die letzten 2 Stunden in einen offenen Allrad – Bus umsteigen, der die letzten 25 km zwischen Wasser und Dünen am Strand entlang bewältigt. Der Weg lohnt sich! Wir verbrachten gleich 6 schöne Tage in Jeri, hatten eine der schönsten Unterkünfte unserer gesamten Reise und genossen Stunden am Pool, am Strand und traumhafte Sonnenuntergänge auf der Düne. Abends bereiteten wir uns dann nen Kilo Shrimps und schlenderten zum Strand für ein paar leckere Caipiroschkas…DAS ist Urlaub (-;
Der Abschied war wirklich schwer, wir waren auf der gesamten Reise fast an keinem Ort so lange und wussten, dass die nächste Station ja auch unsere letzte in Südamerika sein wird. Das war (und ist) ein komisches Gefühl. Auf ging es nach Rio. Wir staunten zunächst vom Corcovado mit der Christo Statue über die Größe und Schönheit dieser Stadt! Die Strände, Impanema, Copacabana, der Zuckerhut, das Maracana-Stadion, Hochhäuser, Favelas … diese riesige Stadt hat alles. Wir machten einen Streifzug durch das lebhafte Centro und schlenderten durch das charmante Viertel Santa Teresa. Am nächsten Tag machten wir eine sehr gute Favela-Tour. Meine Erwartungen hieran waren gering und ich war dann positiv überrascht. Wir lernten eine Menge über diese Stadt, in der Arm und Reich quasi Tür an Tür wohnen und täglich miteinander umgehen.
Rio gefiel uns…aber wir wollten weiter und etwas „ruhigeres“ zum Abschluss unserer Südamerika-Monate. Paraty, 6 Stunden Busfahrt südlich von Rio und auf halbem Weg nach Sao Paulo war perfekt hierfür. Ein kleines Dorf am Meer mit sehr schönem historischen Kern, Kopfsteinpflaster, kleine Bars, Restaurants. Direkt vor der Tür liegen hunderte kleine Inseln mit schönen Badebuchten. Nachdem wir den Stadtkern erkundet hatten, mieteten wir uns gemeinsam mit einem Pärchen, dass wir in unserer Pousada kennen lernten ein kleines Boot samt Kapitän und schipperten 6 Stunden die Küste entlang. Unser Kapitän war ein großartiger Cocktail Mixer und Caipirinha schmeckt in Brasilien auf schon vor dem Mittagessen sehr gut! Zum Glück hatten wir ausreichend Zutaten für die Ausfahrt eingekauft. Mit einem Fischerboot tauschten wir gegen zwei Caipis eine volle Tüte Shrimps und Fisch und so zauberte unser Capitano dann auch noch ein schönes Mittagessen auf einem offenen Feuer am Strand. Ein sehr schöner Tag und schöner Abschluss!
Am nächsten Tag regnete es…genau das richtige, um ein wenig über das nachzudenken und zu reflektieren, was wir so erlebt haben. Nun sitzen wir im Bus nach Sao Paulo…heute Abend wollen wir noch einmal lecker essen gehen, bevor wir morgen den letzten Flug unseres Round the world – Tickets nehmen.