Annapurna Zirkel – 17 Tage feinstes Trekking
22. Mai 2009 von Thommy
Wir haben es geschafft! Und sind zufrieden und glücklich. 6 Stunden Jeepfahrt von Kathmandu gen Westen entfernt begann vor fast drei Wochen in Besisahar unsere Annapurna Circuit Trekking-Tour. Es war für uns beide nicht nur die längste, sondern vor allem eine der eindrucksvollsten Trekking-Touren, die wir je gemacht haben.
Die Tour beginnt in einem kleinen Dorf auf einer Höhe von 823 Meter. In den darauffolgenen Tagen geht es immer tiefer und weiter hinein in eine absolut beeindruckende Bergwelt. 40 Berge von über 7000 Metern Höhe zählen zur Annapurna Region, die man um- und durchwandert. Und drei der weltweit 14 Achtausender sind in greifbarer Nähe…Annapurna I, Dhalagiri und Manaslu.
Auf dem Weg durch die vielen kleinen Bergdoerfer erlebten wir komplett gegensätzliche Landschaften, von subtropischen Regenwaeldern bis trockenen wüstenähnlichen Plateaus. Wir sahen eine sehr grosse ethnische Vielfalt (Tibeter, Nepalesen verschiedenster Regionen) mit ihren unterschiedlichen Lebensweisen, abhängig von ihren Gebräuchen und den landschaftlichen Möglichkeiten.
Immer weiter ging es in die Höhe und weg von der Stadt. Die Vorstellung, dass ein verstauchter Knöchel bedeutet, dass man 6 Tage von Trägern zurueckgetragen werden muesste, ist schon komisch…
Täglich zwischen 5 und 10 Stunden Wandern mit Rucksack (Wir hatten und uns entschieden, ohne Guide und Träger zu gehen) brachten und dann am 11. Tag zum Highlight…der Gang über den höchsten Pass der Welt, der Thorong La auf 5416 Meter Höhe. Am Tag zuvor hatten wir uns schon zum Highcamp auf 4920 Meter Höhe hochgequält, um den Weg zum Pass zu verkuerzen, rasende und stärker werdende Kopfschmerzen und die Angst vor der Höhenkrankheit (Accute Mountain Sickness AMS aufgrund der „dünnen Luft“ und mangelndner Akklimatisierung bzw. zu schnellem Aufstieg) haben uns dann aber dazu gezwungen, nochmal 500 Meter hinunter zu gehen und dort zu übernachten. Am nächsten Morgen um 5 Uhr gings dann wieder hinauf…wir durchwanderten im Schnee bei strahlend blauem Himmel diese unglaubliche Gipfelwelt und standen dann grinsend an dem dem Schild, an dem sich schon so viele Trekker haben fotografieren lassen. Yes! Congratulation For The Success. Thorong La Pass, 5416 Meter. ((-:
Anschliessend ging es endlich wieder bergab, entlang der Kali Gandaki, der mit 6000 Meter Höhenunterschied tiefsten Schlucht der Welt. Ein ganz besonderes „Highlight“ hat man dann nochmal an einem der letzten Tage: Bereits auf 1219 Metern angekommen und den Steakgeruch schon in der Nase darf man am naechsten Tag nochmal auf 2850 Meter hinauf. Hier vergeht einem die Lust…7 Stunden steil auf Treppenstufen 1700 Meter bergauf…das will man nicht…hat schon mal jemand 7 Stunden auf nem Stepper gestanden…aua!
Hier ein paar Details in Kurzform:
Gesamtlänge: Ca. 200 km
Gesamtkosten pro Tag und Nase: Ca 10 Euro (Und das inklusive leckeren Essen…Swiss Roastie, Pasta, Pizza, Fried Rice, Momos, Borritos (!)…und fast taeglich APPLE PIE)
Wasserverbrauch: Täglich ca. 3,5 Liter plus 1 bis 2 Liter Tee…und manchmal eine Coke
Benötigte Hilfsmittel: Fiebertabletten, Durchfallmittel (Immodium hilft nicht…die gelben großen und die pinken Antibiotika, die man vom Bergdoktor bekommt, sind klasse!), Hustensaft (auch vom Bergdoktor), Blasenpflaster (danke Mama)…Ja, wir waren alle krank, aber irgendwie ging es immer weiter.
Unsere Tagesetappen: (1) Besisahar 823 Meter, (2) Bhulebule 846 Meter, (3) Jagat 1341 Meter, (4) Tal 1707 Meter, (5) Bagarshap 2164 Meter, (6) Chame 2713 Meter, (7) Manang 3536 Meter, (8) Akklimatisierungstag gegen Hoehenkrankheit, (9) Letdar 4176 Meter, (10) Phedi 4450 Meter, (11) Ueber den Thorong La Pass 5416 Meter nach Muktinath 3802 Meter, (12) Marpha 2667 Meter, (13) Tatopani (Jeeptour) 1219 Meter, (14) Ghorapani 2850 Meter, (15) Tadapani , (16) Naehe von Naya Pool 1600 Meter, (17) Pokhara
Wir hatten kurz vor dem Ende überlegt, noch den Annapurna Basecamp Trek dranzuhängen…unsere letzten drei Tagesetappen gingen auch schon in die Richtung dieses Treks…aber dann waren wir doch „satt“ und wollten weder weiter bergauf noch berab gehen. Next time!
Gestern sind wir nun in Pokhara angekommen, nach 17 Tagen. Zusammen mit unseren neuen Trekking-Freunden Tatjana und Todd aus San Francisco genossen wir unzähligen Cocktails und jeder ein riesen Steak!
Ein paar Bilder in Form einer kleinen Bildergallerie folgen…ich muss noch lernen, wie das geht (-;
Jetzt machen wir uns erstmal an die Planung der weiteren Ziele.
Liebe Grüsse!!!
GRATULATION!!
was kann das für Euch noch toppen?
das riesige Steak war dann wohl das beste in Eurem Leben.
Gratulation!!
wie wollt Ihr das noch toppen? der Rest des Jahres ist ein Kinderspiel
Hervorragende Leistung!!!
Der kleine Yeti der euch auf dem Stepper im Laufschritt zwischen Stufe 7589 und 7590 überholt hat war keiner, sondern ich. Brauchte etwas Gewichtreduzierung für den Hochzeitsanzug.
…ich denke ein gepflegter Drive würde in diesen Höhen min. 300 m fliegen.
Weiterhin gute Reise
Ihr Süßen, das hört sich fantastisch an… und anstrengend! Wow, da habt Ihr schon richtig was geleistet – respekt! Dicken Kuss in die Ferne! agi
Whow! Dagegen war unsere Tongarria-Crossing in NZ damals nicht mehr als ein Eierlauf, Thomas! Respekt! Na dann braucht ihr ja für NZ keinen Mietwagen mehr (-: